18.03.2025

Silke Voigt-Heucke
Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung

Citizen Science: Opportunities, Challenges, and Future Directions

Citizen Science has become an established approach for involving the public in scientific research, facilitating knowledge exchange, and improving data collection across various fields. This keynote will examine key trends influencing the future of Citizen Science and present concrete case studies demonstrating its practical applications. Real-world examples will illustrate the benefits of Citizen Science and its role in connecting scientific research with public participation. Despite its potential, Citizen Science faces challenges such as data validation, volunteer retention, ethical considerations, and the integration of findings into established scientific frameworks. Addressing these issues requires methodological innovation, cross-sector collaboration, and technological support. Advances in digital technologies, artificial intelligence, and open data platforms are enhancing participatory science, expanding engagement opportunities, and improving data reliability. Integrating Citizen Science into established scientific methodologies can contribute to addressing global challenges such as biodiversity loss, climate change, and public health concerns. This keynote will provide insights for both newcomers and experienced practitioners, offering perspectives on both practical implementation and strategic considerations in the evolving field of Citizen Science.


CV

Silke Voigt-Heucke leads the Citizen Science unit at the Museum für Naturkunde Berlin (MfN) and is currently working towards establishing a Citizen Science Center at MfN. She coordinated the European Platform for Citizen Science, EU-Citizen.Science, and organized the 2020 Citizen Science SDG Conference, which resulted in the Citizen Science SDG Declaration with policy recommendations. At MfN, she led the award-winning Citizen Science project „Forschungsfall Nachtigall“ and contributed to „Berliner Fledermausforscher“ at the Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research. Her research focuses on Citizen Science data quality, particularly in bioacoustics and nature conservation. She actively promotes Citizen Science to engage society and enhance environmental data collection. She fosters collaboration among national and international Citizen Science stakeholders and advocates for its integration into political and scientific decision-making.

19.03.2025

Prof. Dr. Sören Auer
Direktor der TIB
Leitung Forschungsgruppe Data Science and Digital Libraries

Neuro-symbolic organization of research contributions with knowledge graphs and large language models

In the evolving landscape of scientific knowledge management, the integration of neuro-symbolic AI approaches offers opportunities to enhance the organization, discovery, and synthesis of research contributions. We explore how knowledge graphs and large language models (LLMs) can be synergistically combined to advance the representation and accessibility of scholarly knowledge.  At the heart of this approach is the Open Research Knowledge Graph (ORKG)—a platform that structures scientific knowledge into machine-readable representations, enabling comparative analyses, automated reasoning, and contextualized exploration of research findings. Extending this vision, ORKG ASK introduces a novel query and synthesis system, combining symbolic knowledge with neural AI capabilities to provide precise, explainable, and interactive responses to complex scientific inquiries. We will examine the foundations and practical applications of neuro-symbolic AI in scholarly knowledge organization. By bridging the gap between symbolic representations and neural models, this approach aims to make scientific knowledge more accessible, transparent, and actionable—paving the way for a new era of AI-driven research assistance.


CV

Nach Stationen an den Universitäten Dresden, Ekaterinburg, Leipzig, Pennsylvania, Bonn und der Fraunhofer-Gesellschaft wurde Prof. Auer im Jahr 2017 zum Professor für Datenwissenschaft und Digitale Bibliotheken an der Leibniz Universität Hannover und zum Direktor der TIB ernannt. Prof. Auer hat wichtige Beiträge zu semantischen Technologien, Knowledge Engineering und Informationssystemen geleistet. Er ist Autor (bzw. Ko-Autor) von über 200 begutachteten wissenschaftlichen Publikationen. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter einen ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats, eine SWSA Zehn-Jahres-Auszeichnung, den ESWC 7-year Best Paper Award oder den OpenCourseware Innovation Award. Er leitete / leitet mehrere große gemeinschaftliche Forschungsprojekte, wie z.B. das EU H2020 Flagschiffprojekt BigDataEurope. Er ist Mitbegründer von potentialträchtigen Forschungs- und Community-Projekten wie dem Wikipedia Semantifizierungsprojekt DBpedia, dem Open Research Knowledge Graph ORKG.org sowie dem innovativen Technologie-Start-up-Unternehmen eccenca.com. Prof. Auer war Gründungsdirektor der Big Data Value Association, leitete die semantische Datenvernetzung im Industrial/International Data Space und ist Experte für Industrie, Europäische Kommission, W3C, die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und die European Open Science Cloud (EOSC).

Die Forschungsschwerpunkte – mit einem besonderen Fokus auf semantischer Datenvernetzung für Künstliche Intelligenz – liegen in den Bereichen:

  • Data Science, Artificial Intelligence, Knowledge Representation, Engineering & Management
  • Information Systems, Databases, Data Integration, Linked Data, Semantic and Web Technologies
  • Software and Systems Engineering, data-driven Platforms, Web Engineering
  • Enterprise Integration, Semantically enhanced Service Oriented Architectures
  • Digital Libraries, E-Science, Science Governance, Peer-Review, Open Access
  • Semantic Data Integration for Engineering & Manufacturing (Industry 4.0), Mobility and Built Environment (Smart Cities), Digital Libraries & Research Infrastructures 

20.03.2025

Lukas Schneider
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Projektleiter Landesprogramm SAVE: Sicherung des audio-visuellen Erbes in Sachsen

Das audiovisuelle Erbe in Sachsen – Film- und Tonschätze dauerhaft bewahren

In privaten Sammlungen, bei Vereinen und in den Medienarchiven öffentlicher Institutionen wie Archive, Museen oder Bibliotheken lagern wertvolle historische Film- und Tonaufnahmen aus dem Alltagsleben, aufgenommen von meist semiprofessionellen Künstlern oder Amateuren. Diese wichtigen Zeugnisse dokumentieren eindrucksvoll sowohl die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Gegebenheiten der jeweiligen Entstehungszeiten als auch gesellschaftliche Umbrüche in den ländlichen und urbanen Regionen des Freistaates Sachsen. Festgehalten ist der Alltag zum Beispiel bei Ausflügen, großen und kleinen Festveranstaltungen, privaten Feiern, Urlaubsberichten und nicht anders als heute auch das Aufwachsen der Kinder, die Entwicklung des Handwerks sowie Sportveranstaltungen. Diese in den vergangenen über 100 Jahren entstanden analogen Medien unterliegen einem natürlichen Verfall. Meist im Verborgenen lagernd, vor allem weil Abspielgeräte zunehmend nicht mehr produziert werden und mittlerweile teilweise irreparable Schäden aufweisen, bleiben die festgehaltenen Geschichten verschlossen und drohen auch durch den natürlichen Zerfallsprozess der Medien in Vergessenheit zu geraten. Dieser kann nur verlangsamt werden, wenn die Medien unter speziellen Lagerbedingungen fachgerecht archiviert werden. Die Digitalisierung ist in vielen Fällen zur Rettung der Bild- und Toninformationen dringend notwendig, jedoch kann die Mehrheit der Bestandsinhaber die mit dem Erhalt, der Rettung und der Zugänglichmachung des audiovisuellen Erbes verbundenen Aufgaben nicht ohne Unterstützung leisten.

Das Land Sachsen hat es sich mit dem Programm zur Sicherung des audio-visuellen Erbes (SAVE) in Sachsen zur Aufgabe gemacht diesem drohenden Verlust entgegenzuwirken und eben diese benötigte Hilfe zu leisten.

Im SAVE-Programm werden analoge audio-visuelle Medien fachgerecht retrodigitalisiert, erschlossen und katalogisiert sowie archiviert. Ziel ist es, die digitalisierten Medien und deren Inhalte für Forschende, egal ob durch privates oder wissenschaftliches Interesse angetrieben, langzeitverfügbar zu machen.

Im Vortrag werden anhand von Beispielen die einzelnen Arbeitsschritte des SAVE-Programms vorgestellt und dabei wird auch auf die Schwierigkeiten im Umgang mit den hochauflösenden Retrodigitalisaten eingegangen.


Seit 2016 kümmert sich der Filmverband Sachsen gemeinsam mit der Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) um die Bewahrung analoger audiovisueller Medien. Genauer gesagt: Um die fachgerechte Retrodigitalisierung und öffentliche Zugänglichmachung von audiovisuellem Kulturgut und Forschungsdokumenten mit sächsischem Bezug.

Die analogen Film-, Video- und Tonmedien stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen: aus Privathand, Vereinen, Stadtarchiven, Bibliotheken und von lokalen Fernsehanstalten ebenso wie aus musealen Sammlungen von nationaler und internationaler Bedeutung.

Der Filmverband Sachsen arbeitet hierfür mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und  Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) zusammen, die als Koordinierungsstelle fungiert. Sie plant den jeweiligen Projektablauf, bewertet die Rechtesituation und schafft den öffentlichen Zugang, indem sie die digitalisierten Medien in nationale Kataloge einpflegt und in der Mediathek der SLUB und mittelfristig auf sachsen.digital öffentlich zugänglich macht. Finanziert wird das Projekt vom Freistaat Sachsen.

Für die Digitalisierung der unterschiedlichen Quellen (Magnettonbänder, Film von 8 mm bis 35 mm, Selbstschnittplatten, Videobänder) beauftragt die SLUB erfahrene externe Fachdienstleister. Mit Unterstützung der Koordinierungsstelle übernehmen die Programmteilnehmer als Eigenleistung die Rechteklärung, die inhaltliche Erschließung der Quellen und organisieren den Erhalt der originalen Quellmaterialien. Seit 2016 wurden im Rahmen des Programms rund 100.000 Spielminuten aus 50 Quellen digitalisiert – etwa 39 Minuten für jeden Tag dieser sieben Jahre…