17:10 Uhr Treff am Ausgang des Konferenzgebäudes – anschließender gemeinsamer Spaziergang (ca. 20 min) zu den Archiven. Es ist keine Anmeldung notwendig.
Hinweis: Der Zugang kann barrierefrei ermöglicht werden – hierfür wird jedoch um vorherige Anmeldung gebeten.

Das Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz verwahrt die Hinterlassenschaft der Bezirksverwaltung (BV) für Staatssicherheit Karl-Marx-Stadt und ihren 22 nachgeordneten Kreisdienststellen in den Kreisstädten des Bezirks. Zuletzt waren knapp 3.800 Hauptamtliche und ca. 12.000 „Inoffizielle Mitarbeiter“ für die BV tätig.

31 Abteilungen sorgten für die Sicherstellung des geheimpolizeilichen und geheimdienstlichen Wirkens in der Region. Hierzu gehörten z. B. die Abteilung IX, zuständig für kriminalpolizeiliche Ermittlungen, die Abteilung XVIII, zuständig für die Volkswirtschaft, oder die Abteilung XX, deren Aufgabe es insbesondere war, den Staatsapparat, Kultur, Kirchen und Medien zu überwachen. Eine Besonderheit ist die Objektverwaltung und spätere Abteilung „Wismut“. Sie hatte den für die Sowjetunion und ihren Aufstieg zur Nuklearmacht entscheidenden Uranbergbau in der DDR abzusichern.

Zum Bestand des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz gehören rund 7 Kilometer Unterlagen, 2,3 Millionen Karteikarten, über 71.000 Fotodokumente und 200 Tonträger. Die Karteikarten nutzte die Stasi u.a., um Personen, die in ihr Visier geraten waren, zu erfassen und Kurzinformationen über sie festzuhalten. Zugleich waren sie „codierte“ Schlüssel zu den jeweils angelegten Vorgängen, die u. a. akribische Überwachungsdossiers, Maßnahmenkataloge und Abhörprotokolle enthielten. Karteikarten wie Akten waren damit für die Stasi ein wichtiges Instrument für die Unterdrückung und Verfolgung der eigenen Bevölkerung. Bis heute sind die Karteikarten ein wesentliches Hilfsmittel bei der Recherche in den Unterlagen der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung.