Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Projektleiter Landesprogramm SAVE

In privaten Sammlungen, bei Vereinen und in den Medienarchiven öffentlicher Institutionen wie Archive, Museen oder Bibliotheken lagern wertvolle historische Film- und Tonaufnahmen aus dem Alltagsleben, aufgenommen von meist semiprofessionellen Künstlern oder Amateuren. Diese wichtigen Zeugnisse dokumentieren eindrucksvoll sowohl die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Gegebenheiten der jeweiligen Entstehungszeiten als auch gesellschaftliche Umbrüche in den ländlichen und urbanen Regionen des Freistaates Sachsen. Festgehalten ist der Alltag zum Beispiel bei Ausflügen, großen und kleinen Festveranstaltungen, privaten Feiern, Urlaubsberichten und nicht anders als heute auch das Aufwachsen der Kinder, die Entwicklung des Handwerks sowie Sportveranstaltungen. Diese in den vergangenen über 100 Jahren entstanden analogen Medien unterliegen einem natürlichen Verfall. Meist im Verborgenen lagernd, vor allem weil Abspielgeräte zunehmend nicht mehr produziert werden und mittlerweile teilweise irreparable Schäden aufweisen, bleiben die festgehaltenen Geschichten verschlossen und drohen auch durch den natürlichen Zerfallsprozess der Medien in Vergessenheit zu geraten. Dieser kann nur verlangsamt werden, wenn die Medien unter speziellen Lagerbedingungen fachgerecht archiviert werden. Die Digitalisierung ist in vielen Fällen zur Rettung der Bild- und Toninformationen dringend notwendig, jedoch kann die Mehrheit der Bestandsinhaber die mit dem Erhalt, der Rettung und der Zugänglichmachung des audiovisuellen Erbes verbundenen Aufgaben nicht ohne Unterstützung leisten.

Das Land Sachsen hat es sich mit dem Programm zur Sicherung des audio-visuellen Erbes (SAVE) in Sachsen zur Aufgabe gemacht diesem drohenden Verlust entgegenzuwirken und eben diese benötigte Hilfe zu leisten.

Im SAVE-Programm werden analoge audio-visuelle Medien fachgerecht retrodigitalisiert, erschlossen und katalogisiert sowie archiviert. Ziel ist es, die digitalisierten Medien und deren Inhalte für Forschende, egal ob durch privates oder wissenschaftliches Interesse angetrieben, langzeitverfügbar zu machen.

Im Vortrag werden anhand von Beispielen die einzelnen Arbeitsschritte des SAVE-Programms vorgestellt und dabei wird auch auf die Schwierigkeiten im Umgang mit den hochauflösenden Retrodigitalisaten eingegangen.

https://doi.org/10.5281/zenodo.14928575